Nachdem wir im April unser Fast Fashion-Projekt im Rahmen eines ERASMUS-Programmes in Thessaloniki gestartet haben, sind die Griechen im September (12.-19.09.2024) zum Gegenbesuch nach Deutschland gekommen. Da sich alle schon kennengelernt hatten, überwiegte die Vorfreude. So wurden am Donnerstag alle liebevoll am Rostocker Hauptbahnhof von den Gastfamilien empfangen. Den ersten gemeinsamen Tag starteten wir in der Schule, wo Schüler:innen der 5. und 6. Klassen uns durch selbst gestaltete Willkommensplakate einen liebevollen Empfang auf Griechisch bescherten. Das anschließende, reichhaltige Begrüßungsfrühstück (durch liebevolle Vorbereitung unserer Gastfamilien) war eine tolle Gelegenheit, um sich auszutauschen und noch besser kennenzulernen. Damit die griechischen Gäste einen Einblick in unser Schulleben bekommen, durften sie für zwei Stunden am Unterricht teilnehmen.
Das Wochenende stand den Gastfamilien zur freien Verfügung und wurde ganz unterschiedlich genutzt: Ausflüge zum Kreidefelsen und Strand, Besichtigung naheliegender Städte oder gemeinsame Aktivitäten wie Bowling u. a. wurden unternommen. Am Sonntag haben wir uns wieder als Gruppe getroffen und konnten eine 4-stündige Ausfahrt mit der Santa Barbara Anna, einem großartigen Segelshiff genießen. Alle durften aktiv mitmachen, als die Segel gehisst wurden. Glücklicherweise war das Wetter sehr schön, auch wenn die Griechen:innen wärmere Temperaturen in ihrem Heimatland gewohnt sind.
Bevor wir uns am Montag wieder unserem Projektthema widmeten, genossen wir noch eine englische Stadtführung, um Rostocks Geschichte kennenzulernen. Anschließend haben sich die deutsch-griechischen Gruppen auf eine Fotorallye in der Innenstadt begeben mit der Zielsetzung nachhaltige Kleidungsgeschäfte ausfindig zu machen und die Mitarbeiter/innen zur Nachhaltigkeit zu interviewen. Dieses Wissen knüpfte an den Kenntnisstand unserer SchülerInnen an, der während unseres Griechenland-Aufenthaltes im April erarbeitet wurde. Eine Überraschung für unsere Gäste war die griechische Ansprache der Inhaberin des Second Hand Ladens Xana, da sie griechische Wurzeln hat.
Am Dienstag wurden englische Artikel zu der Montags-Recherche verfasst, die hier zum Teil verlinkt werden. Anschließend sind wir zum Upcycling-Atelier nach Rostock gefahren und haben auf spielerische Art und Weise erfahren, welche Kosten sich hinter einer einzigen Jeanshose verbergen und welche Schritte vollzogen werden vom Anbau der Baumwolle bis zum Verkauf im Einzelhandel. Dann konnten die deutschen und griechischen Schüler:innen selbst Upcycling-Produkte gestalten: aus alten Jeanshosen genähte Taschen wurden verziert, es konnten Bienenwachs-Tücher und aus alten Fahrrädern Schlüsselanhänger hergestellt werden. Es war nicht nur eine tolle Erfahrung, sondern alle haben auch eine schöne Erinnerung mitnehmen können. Den Abend haben wir ebenfalls als Gruppe gemeinsam verbracht. Denn wir genossen im Petrikeller ein Rittermahl. Das war für viele eine ganz besondere Erfahrung, da beim Essen mittelalterlich auf Besteck verzichtet wurde.
Den letzten gemeinsamen Tag starteten wir mit einer Fotorallye im Karls Erdbeerhof. In Gruppen sollten sich diesmal alle auf den Weg machen und schauen, wie viele Upcycling-Produkte es im Erlebnispark gibt. Die Gewinner-Gruppe fand 81 Produkte, ein Indiz dafür, dass auch Karls sich um Nachhaltigkeit bemüht. Das war eine tolle Inspiration, um den Upcycling-Gedanken zu stärken. Es bekamen alle die sogenannte Garten-Seife geschenkt (die Reste der Seifenproduktion werden weiter verarbeitet) und durfte sie sogar stempeln. Unsere Teilnehmer/innen haben den Park mit all seinen Attraktionen ausgiebig genossen. Vor allem die Eiswelt faszinierte die griechischen Gäste. Da das Wetter pünktlich zum Nachmittag schön wurde, sind wir gemeinsam an den Strand nach Warnemünde gefahren und haben die Sonne und ein Eis genossen.
Am 19.09.2024 mussten wir uns verabschieden, da die griechische Gruppe vor dem Heimflug Berlin besichtigen wollte. Alle schauen auf eine ereignisreiche und tolle Woche zurück. Sogar bei den deutschen Eltern liefen einige Tränen bei der Verabschiedung, da auch sie den/die Austauschschüler/in ins Herz geschlossen haben. Das Projekt hat uns nicht nur sensibilisiert unsere Mode zu überdenken und nachhaltiger zu agieren, wir haben auch viel über die deutsche und griechische Kultur erfahren und auch die Kommunikation in der englischen Sprache war für alle bereichernd.
Ein riesiges Dankeschön an alle unsere Schüler:innen aus den 10. Klassen, die sich so toll beteiligt haben und sich so fürsorglich um ihren Gast gekümmert haben. Auch den Eltern danken wir von Herzen, da sie einen großen Beitrag für das Gelingen des Projektes geleistet haben. Danke an die Förderung durch Erasmus – einfach wertvoll!
Julia Hildebrand & Sarah Schröter
